Queeres Kino für alle – seit über 20 Jahren
Filmfestival Queerstreifen ist eine feste Größe in Münsters Kulturkalender
Am 6. November 1997, 18 Uhr, war es soweit: Die Queerstreifen gingen zum ersten Mal über die Bühne und Münster hatte sein erstes Pink-Filmfestival. Das Filmplakat erläuterte vorsichtshalber: „Queerstreifen – Die lesbisch-schwulen Filmtage Münster im Kino Cinema“. Als Eröffnungsfilm lockte „A Bit of Scarlet“ – die renommierte US-Dokumentarfilmerin Andrea Weiss zeigte hier, welche Rolle Lesben und Schwulen im britischen Film spielen. „Wir wollten Filme nach Münster holen, die den Weg in unsere Stadt sonst nicht geschafft hätten – Filme abseits des Mainstreams und aus Ländern, von denen man wenig hört“, erläutern Barbara Schonschor, Christine Schewe und Thomas Behm. Die drei Gründungsmitglieder gehören bis heute dem Organisationsteam der Queerstreifen an. Schon seit längerem sind aber nun auch Stefan Jung, Claudia Lindner und Martin Dankbar dabei.
Wie alles begann? Mit einer Kleinanzeige in der „na dann“, die Mitstreiter*innen für das neue Festival suchte. Mit Erfolg: Fünf Frauen und ein Mann kamen zusammen, um das ehrgeizige Projekt zu stemmen. Die meisten stießen als Repräsentant*innen von Münsteraner Queer-Organisationen zum Team: etwa vom Frauenbuchladen Chrysalis, vom Lesbentelefon oder von der Filmgruppe Rosa Linse. Tempi passati: Mittlerweile gehören dem Organisationsteam drei Lesben und drei Schwule an, die allesamt als Privatpersonen firmieren und die dieses Ehrenamt zumeist seit vielen Jahren ausüben.

Das Team: Martin Dankbar, Christine Schewe, Barbara Schonschor, Claudia Lindner, Stefan Jung, Thomas Behm
Und die gut vernetzt sind: Über die Organisation Queerscope haben die Queerstreifen sich mit anderen Independent-Queer-Filmfestivals (unter anderem Hamburg und Bremen) kurzgeschlossen, um Informationen auszutauschen, Kosten zu senken und Synergien zu nutzen
Das Festival richtet sich hauptsächlich an die Queer-Community aus Münster und dem Münsterland. Aber auch alle, die sich für die Filme oder die Themen interessieren, sind herzlich willkommen. Von den rund 15 Programmplätzen werden je ein Drittel für die Themenkomplexe Schwul, Lesbisch und Queer reserviert – wobei Queer hier als Sammelbezeichnung für Trans, nicht binär oder intersexuell steht. Die Queerstreifen bieten schwule, lesbische und queere Filme aus aller Welt: Kurzfilme ebenso wie Spiel-, Dokumentar- oder Stummfilme. Das Themenspektrum ist breit: von Coming-out und Aids über Familie, Kinder und Senior*innen bis hin zu Länderschwerpunkten oder Behinderung. Wichtig sind aber auch die Auftritte von Filmschaffenden, die sich dem Publikumsgespräch stellen, Diskussionsveranstaltungen zum Beispiel mit queeren Geflüchteten oder Kultur-Acts aus der Region als kostenlose Festival-Eröffnung. Die Queerstreifen haben sich in über 20 Jahren zu einer etablierten Marke entwickelt: Sie finden immer am ersten November-Wochenende im Programmkino Cinema statt. Das Stammpublikum ist über die Jahre bei der Stange geblieben, hinzu kommen aber auch immer neue Interessierte – dafür sorgt die umtriebige Universitätsstadt Münster. So zogen die 21. Queerstreifen im Jahr 2019 1.700 Besucher*innen an. Nachdem das Filmfestival im vergangenen Jahr pandemiebedingt ausfallen musste – immerhin konnte ein Teil der Veranstaltungen kurzfristig gestreamt werden – freut sich das Organisationsteam auf die 23. Queerstreifen – vom 4. bis 7. November 2021.
In fast 25 Jahren hat sich viel verändert bei den Queerstreifen – vor allem dank der Digitalisierung. Gestaltete es sich in den frühen Jahren zuweilen schwierig, das Programm mit Filmen zu füllen, so erschlägt heute die schiere Flut an Queerfilmen, die im Netz bereitstehen. Wurden die Filme ehedem gemeinsam mit dem VHS-Recorder gesichtet, so erledigen die Queerstreifen-Mitglieder das heute individuell am PC. Steckten vor Jahren schon mal die unhandlichen Filmrollen in Greven beim Zoll fest, so landet heute die DCP auf dem Kino-Rechner und lässt sich meist problemlos abspielen. Die Digitalisierung hat zwar einiges vom alten Zelluloid-Charme hinweggefegt, aber sie erleichtert dem Queerstreifen-Team das Leben doch ungemein.
Das Queerstreifen 2022 Programmheft zum Download
Es liegt in gedruckter Form im Cinema und anderen Stellen aus
Neu in diesem Jahr
Nach den letzten Queerstreifen führten wir eine Abstimmung durch. Die Ergebnisse setzen wir gerne um. Beachtet deshalb bitte diese Neuerungen:
- Alle Vorstellungen sind mit Platzkarten (festen Plätze).
- Bei vollem Foyer müsst Ihr den Saal über den Notausgang verlassen.
- Es wird keine analogen Abstimmzettel („Filmbewertungen“) mehr geben – die Abstimmung läuft digital.
- Und wegen Corona schauen wir mal …
Eintrittspreise
· Vorverkauf bis Mi 2. Nov.: 6,50 €
· ab Do 3. Nov.: 8,00 €
· »Alle sind anders«: 5,00 €
· 5er-Karte (5,50 €/Karte): 27,50 €
· Dauerkarte* (4,00 €/Karte): 68,00 €
Reservierungen können nur zu dem gerade gültigen Eintrittspreis abgeholt werden.
Der Verkauf der Tickets läuft über das Cinema (siehe unten). Bei Problemen mit den Tickets helfen die Euch gerne weiter.
*Leider können die Dauerkarten weder online bestellt noch eingelöst werden.
Eintrittspreise
· ab Do 14. Okt. Vorverkauf bis Mi 3. Nov.: 6,50 €
· ab Do 4. Nov.: 8,00 €
· 5er-Karte* (5,50 Euro/Karte): 27,50 €
· Dauerkarte* (4,00 Euro/Karte): 48,00 €
*gilt nicht für den Stadtrundgang
Ort
CINEMA & Kurbelkiste
Warendorfer Str. 82
48145 Münster
Tel. 0251 30307
www.cinema-muenster.de
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